Chorreise ins Baltikum (3. – 9.10.2022)

Montag, 3.10.2022: Nach langen Vorbereitungen beginnt heute unsere Konzert- und Erlebnisreise ins Baltikum, nach Lettland und Litauen.
Wir sind alle voller Vorfreude und gespannt auf das, was wir zusammen mit unseren Sangesfreunden aus Nürnberg auf dieser Reise erleben werden.
Nach einem ruhigen Flug …
… landen wir wohlbehalten auf dem Flughafen in Riga. Ilona, unsere Reiseführerin, begrüßt uns herzlich. Auf einer anschließenden Busrundfahrt gewinnen wir erste Eindrücke von Riga.
Unsere Unterkunft in Riga, das Hotel „Bellevue Park“, liegt in der Nähe der Altstadt von Riga. Das Aquarium auf der Vorderseite des Tresens am Empfang ist ein richtiger Blickfang.
Dienstag, 4.10.2022: Nora ist unsere Stadtführerin in Riga. Ausgangspunkt ihrer Führung durch die Altstadt (UNESCO Welterbe) ist der Rathausplatz mit dem berühmten „Schwarzhäupterhaus“.
Weitere Höhepunkte der Rigaer Altstadt sind u.a. das Gebäudeensemble „Die drei Brüder“, …
… , der Dom zu Riga, die Petrikirche, von deren Turm man in 72 m Höhe einen wundervollen Rundblick auf die Stadt hat.
Die Katze auf der Turmspitze richtet ihr Hinterteil demonstrativ zum Nachbargebäude, sicher nicht in freundlicher Absicht! – Ein Erlebnis ganz anderer Art sind die riesigen Markthallen am Rand der Altstadt.
Das Konzert „Begegnung im Lied“ mit dem gemischten Chor „Aura“ der Universität in Riga, dem Nürnberger Shanty-Chor und unserem Chor war ein sehr schönes Erlebnis. Das Konzert wird in Erinnerung bleiben!
Mittwoch, 5.10.2022: Ein unübersehbares, besonderes Zeichen des Glaubens ist der „Berg der Kreuze“ in Litauen (in der Nähe der Stadt Siauliai).
Nach kurzer Rast, Essen und Trinken in der „Kneipe zum guten Geschmack“ (keine ‚Kneipe‘, in Wirklichkeit ein sehr schönes Restaurant!) ist unser nächstes Reiseziel „Klaipeda“, das frühere „Memel“. Durch Klaipeda fließt die „Dane“ (nicht der Fluss „Memel“). Auf dem Theaterplatz befindet sich der Simon-Dach-Brunnen mit der Skulptur „Ännchen von Tharau“.
Dem Dichter Simon Dach und „Ännchen von Tharau“ zur Ehre singen wir das Lied „Ännchen von Tharau“, das in der Vertonung von Friedrich Silcher ein sehr bekanntes und beliebtes Volkslied geworden ist.
Bei unserem Rundgang durch Klaipeda treffen wir ein Mäuschen, das zugeflüsterte Wünsche erfüllt; einen veritablen Kater, auf die Meerjungfrau „Undinile“ und auf das Wahrzeichen Klaipedas, den Dreimaster „Meridianas“ (ehemaliges Segelschulschiff; heute genutzt als Restaurant). – Ilona, unsere Reiseführerin, weiß über alles zu berichten.
Donnerstag, 6.10.2022: Hungrige Möwen begleiten die Fähre, die uns von Klaipeda über das „Kurische Haff“ zur Halbinsel „Kurische Nehrung (seit 2000 Weltkulturerbe) bringt. – Vor dem Besuch des Thomas-Mann-Hauses bei Nida (Nidden) werden uns die Symbole der Kuren-Wimpel erklärt.
Entlang der baltischen Küste gibt es reiche Bernsteinvorkommen. Hier ein Segelschiffmodell, das aus diesem fossilen Baumharz hergestellt wurde. – Daneben das Thomas-Mann-Haus, Ferienhaus der Familie Mann von 1929 bis 1932, bis die Politik diesem Traum ein Ende machte.
Von der „Parnidis-Düne“, eine der höchsten Wanderdünen Europas (Höhe ca. 50 m) hat man einen weiten Blick zum Haff und zur nah gelegenen russischen Grenze. – Auf dem Weg zur Düne eine Skulptur von J.P. Satre bei einem Spaziergang gegen den Wind (Juni 1965). Wie man am flatterndernden Mantel von Hans Rothschädl sehen kann, ist es auch heute sehr windig!
Eindrücke am Hafen von Nida. – Blick ins Steuerhaus des Schiffes, mit dem wir gleich zu einem Ausflug ins Kurische Haff aufbrechen.
„Bei sonigem Wetter lassen wir uns frischen Wind um die Nase wehen, von Wellen schaukeln, von Möwen umkreisen; werden mit kleinen Snacks, die von der Kapitänsfamilie extra für uns zubereitet wurden, verwöhnt; …
… singen unsere Lieder, werden von Ilona mit einem kräftigen Schluck „999“ (Kräuterschnaps mit Extrakten aus 27 Kräutern) versorgt, lachen und strahlen bei so viel Glück in wundervoller Umgebung.“
Zurück in Nida kommen wir unterwegs an einer alten Werkstatt eines Bernsteinschleifers und in Hafennähe noch einmal an „Kuren-Wimpeln“ vorbei; besuchen den alten evangelischen Friedhof von Nida mit Grabdenkmälern aus Holz, sogenannte „Kurenbretter“, die am Fußende der Gräber aufgestellt wurden; als Aufstehhilfe für die Verstorbenen auf ihrem Weg zum Himmel.
Blick vom Fährhafen der Kurischen Nehrung auf das Kurische Haff, den Hafen von Klaipeda und auf die Riesin „Neringa“, die, so die Legende, einst einen langen Wall aus Sand aufschüttete, – die heutige Kurische Nehrung, die das Haff vom offenen Meer abtrennt. So schuf sie den Fischern ein sicheres Gewässer, damit sie nicht mehr auf die gefährliche Ostsee hinausfahren mussten. – Nach der Rückkehr von der Kurischen Nehrung nach Klaipeda geht die Busfahrt nach „Kaunas“, die Kulturhauptstadt Europas 2022.
Freitag, 7.10.2022: Heute, am Vormittag, besuchen wir Kaunas. Von einem Aussichtsplatz im Stadtteil Aleksotas am linken Memelufer haben wir einen wundervollen Ausblick auf Stadt und Fluss. – Unten das Bild eines alten Mannes ohne Schuhe (bekannt als „Der Meister“; dargestellt wird der Künstler Jurgis Maciunas), ausgerechnet auf der Wand einer ehemaligen Schuhfabrik; und die Burg von Kaunas.
Noch einmal die Burg von Kaunas; in unmittelbarer Nähe die Kirche St. Georg und das Bernhardinerkloster (obere Bildreihe); auf dem Weg zum rechten Memelufer das Haus „Perkunas“ aus dem 16. Jhd., Beispiel des Baustils „flammende Gotik“ (untere Bildreihe).
Noch einmal unsere Reisegruppe am rechten Memelufer. – Wolfgang beim Telefonieren, ein Geistlicher schaut ihm dabei über die Schulter; zu ihren Füßen, gottergeben und geduldig, ein Dackel. – Am Rathausplatz die Jesuitenkirche ‚Franz Xavier‘ (Mitbegründer des Jesuitenordens im 16. Jhd.), …
…. das alte Rathaus (Spitzname: weißer Schwan) und der ‚Glücksbrunnen‘. Glück können wir alle gut gebrauchen, auch die Jockeys auf ihren Rennpferden; auch die Jugendlichen, die hier über einen Zaun klettern.
Nach der Führung durch die Altstadt von Kaunas nutzen wir die kurze Auszeit vor einem Chorauftritt (s.u.) zu einem Bummel auf der ‚Freiheitsallee‘ von Kaunas. Am Ende dieser Allee, auf dem Unabhängigkeitsplatz, die eindrucksvolle katholische Kirche des Erzengels Michael (ehemals eine russisch-orthodoxe Kirche).
Nach Stadtführung und kurzer Auszeit (s.o.) beginnen die Vorbereitungen für unseren Auftritt bei den „Chortagen in Kaunas“. Im Sitzungssaal der Stadtverordneten werden die Chöre freundlich begrüßt.
Eine junge Orchestergruppe in litauischer Tracht spielt dabei volkstümliche Musik auf traditionellen Instrumenten.
Vor jeden Chor-Auftritt haben die Götter die Probenarbeit gestellt!
Das abendliche Konzert gestalten der „Hard-Chor“ aus Linz (Österreich), der Männerchor „Perkunas“ aus Kaunas, der Nürnberger Shanty-Chor der Wasserschutzpolizei, der gemischte Chor des Kulturzentrums Kaunas, „Diemedis“, und unser Chor. – Im oberen Bild Vorbereitungen zum gemeinsamen Auftritt unseres Chors mit dem Chor „Diemedis“; im unteren Bild der gemeinsame Auftritt mit dem Lied …
„Atmostas Baltia!“, „Wach auf, Baltikum!“ – Und lass Dich durch einen Tod bringenden Narren (Bild links; im Vorraum des Konzertsaales!) nicht einschüchtern! – „Bunda jau Baltija, Lietuva, Latvija, Estija!“ – „Das Baltikum erwacht, Litauen, Lettland, Estland!“
Nach dem Konzert ein festliches (und köstliches!) Essen für die Chöre im Hotel Viktoria.
Samstag, 8.10.2022: Besuch von Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Mit unserer Reiseführerin Ilona beginnen wir unseren Rundgang durch die Altstadt von Vilnius am Kathedralenplatz mit der Kathedrale St. Stanislaus. Dabei kreuzt eine Kolonne mit der deutschen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht unseren Weg, die an diesem Tag Vilnius besuchte.
Der freistehende Glockenturm von St. Stanislaus (links oben); das Stadtwappen von Vilnius mit dem Hl. Christopherus im Giebel des Rathauses (rechts oben); die St. Anna-Kirche aus dem 15. Jhd., erbaut im Stil der „flammenden Gotik“; beim Besuch des ehemals jüdischen Glasviertels eine Darstellung des Glasbläser-Handwerks.
So viel Schönes und Bewundernswertes! – Gegen Mittag endet Ilonas Stadtführung in Vilnius. Zeit um Hunger und Durst zu stillen!
Am frühen Nachmittag sind wir wieder auf dem Weg zurück nach Kaunas. Unterwegs spendiert Ilona „Sutkins“, einen 50%-igen Honig-Kräuter-Schnaps („Jeder nur einen wönzigen Schlock!“). Abends gibt es in Kaunas noch einmal Gelegenheit, ein Chorkonzert zu besuchen.
Sonntag, 9.10.2022: Bevor es vom Flughafen in Riga zur Heimreise geht, ist noch genug Zeit für einen Ausflug in den Badeort „Jurmala“, ganz in der Nähe von Riga. Ein wundervoller Ort an der Ostsee mit langem, feinsandigen Strand, der von Kiefernwäldern gesäumt wird. Einzigartig ist Jurmala auch durch seine vielen bunten Sommerhäuser aus Holz, die Anfang des 20. Jhds. erbaut wurden.
Vielen Dank an Ilona und Nora, unsere kenntnisreichen, humorvollen Reiseführerinnen; an Laurie Anne, unsere Dirigentin, und Viktor, unseren Akkordeonisten. Vielen Dank an alle, die diese Chorreise ermöglicht haben; insbesondere an Wolfgang Kaimer, der sie so großartig vorbereitet und für uns organisiert hat!
Adieu, Baltikum!
(Mehr über die „Konzert- und Erlebnisreise ins Baltikum (3. – 9.10.2022)“ in den „Bordnachrichten Nr.29, November 2022“ auf unserer Website)